Der vierbeinige Begleiter schmiegt sich gemütlich an den Besitzer und der treue Blick scheint zu sagen, dass Frauchen und Fellnase für immer ein Team bleiben sollen. Da fällt die Vorstellung nicht einfach, dass Hund und Wolf zur gleichen Familie gehören. Sehen viele den Wolf doch eher als umher streunend, menschenscheu und vielleicht sogar bedrohlich an.

Entwicklung der heutigen Hunde

Zunächst ist hier wichtig festzuhalten, dass der Sprachgebrauch uns ein Schnippchen schlägt. Was wir gerne als Hund bezeichnen, ist im genaueren Sinne der Haushund. Unterschieden werden etwa 30 Arten, wobei zum Beispiel auch der Dingo praktisch betrachtet ein Haushund ist. Er wird jedoch provisorisch als eigene Unterart des Wolfes eingeordnet. Schon jetzt zeigt sich: Alles nicht so einfach.

Wissenschaftlich gesichert gilt, dass der Haushund vom Wolf abstammt. Die Domestizierung erfolgte verschiedenen Studien und Untersuchungen zufolge vor 100.000 bis 13.000 Jahren. Mit einer persönlich Schätzung beim nächsten kollektiven Gassi-Gehen falsch zu liegen, ist also gar nicht so einfach - es bleibt eine theoretische Zeitspanne von 87.000 Jahren. Dass Hunde (Haushunde) und Menschen sich angefreundet haben steht allerdings schon aufgrund der heutigen Situation außer Frage. Ebenso unkritisch ist, dass der Wolf ein gemeinsamer Vorfahre aller Haushunde ist. Die heißen deshalb im Lateinischen Canis lupus familiaris: Der gezähmte Wolf. 

Auch als sicher gilt, der Hund ist das älteste Haustier des Menschen. Vermutlich suchte der Wolf damals die Nähe der Menschen, um etwas von deren Nahrung abzubekommen. Dies wird bereits als Domestizierung verstanden, bis zur heute üblichen Haltung kam noch die Sozialisierung der Tiere hinzu. 

Kleiner Exkurs: Katzen schlossen sich den Zweibeinern erst vor rund 9500 Jahren an.

Der Hund als soziales Wesen

Hund und Mensch haben hingegen eine Partnerschaft entwickelt, die nicht zuletzt durch die soziale Ader der Fellnasen begünstigt wird. Schon der Wolf lebte in Rudeln. So wurde die Integration der ersten domestizierten Tiere in das “Rudel” der menschlichen Gemeinschaft möglich. 

Mit der Zeit erkannte der Mensch die Anpassungsfähigkeit der treuen Tiere. Er begann, sie für verschiedene Einsatzzwecke zu trainieren und weiter zu züchten. Geht es heute oft um Gemeinschaft, Geselligkeit und Zuneigung, haben auch die heute vertretenen Haushunderassen meist eine Vergangenheit, die ihre Bedürfnisse und Vorlieben erklärt. Jagdhunde brauchen viel Bewegung, Wachunde werden bestenfalls nur mürrisch, wenn ihr Revier gestört wird. Schoßhunde - gut, das liegt auf der Hand. Der Begriff Haushund entspringt übrigens genau diesen Wachhunden, die zur Bewachung des Hauses eingesetzt wurden.

Viele Hunderassen, die uns heute begegnen, haben mit dem Wolf kaum mehr etwas gemein. Sie streunen nicht durch schnee-verwehte Wälder. Sei reißen auch keine wilden Tiere mehr. Die Lebensumstände der Haushunde sind gänzlich anders als die des Wolfes. Deshalb darf auch ihre Ernährung der Hunde anders sein. Auch wenn Barfen ein riesen Trend ist, sogar eine vegane Ernährung kann dem Hund alle Nährstoffe liefern, die das Tier braucht.

Haushunde sind kaum noch Wölfe, deshalb kommen wir Menschen heute so gut mit ihnen aus.