Durchfall beim Hund: Symptome, Ursachen & Behandlung

Wer kennt es nicht? Dein Hund hat Durchfall und du leidest mit deinem kuscheligen Liebling mit. Du hast nur ein Ziel: möglichst schnell helfen. Aus diesem Grund wollen wir dir im Folgenden einen Überblick über Durchfall bei Hunden geben und was du dagegen machen kannst!

Dein Hund hat Durchfall: Das sind die Symptome

Ohne in zu anschauliche Details gehen zu wollen: Was sind die typischen Merkmale von Diarrhö (Durchfall) beim Hund?

  • breiige bis wässrige Konsistenz, teils schleimiger oder blutiger Durchfall
  • ungewöhnliche Farbe, z. B. gelber oder grüner Durchfall bei deinem Hund
  • auffälliger Geruch
  • häufigerer Kotabsatz als üblich (normal sind 1–2x in 24 Stunden)

Wichtig hierbei ist, dass Durchfall keine Krankheit, sondern lediglich ein Symptom für eine Reihe möglicher Erkrankungen des Darmtraktes ist. Zu den häufigsten mit Durchfall einhergehenden Symptomen zählen

  • Erbrechen,
  • Apathie,
  • Kraftlosigkeit,
  • Ruhelosigkeit,
  • Appetitlosigkeit,
  • Blähungen und Darmgeräusche

Blutiger Durchfall beim Hund & andere Alarmsignale: Ab zum Tierarzt!

Ein starker, nicht besser werdender Durchfall kann unter Umständen lebensbedrohlich für deinen geliebten Vierbeiner sein. Trifft einer der folgenden Punkte auf deinen Hund zu, solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen:

  • bei Hunden mit weniger als 5 kg Körpergewicht
  • bei Welpen
  • bei häufigem wässrigem Durchfall mit Anzeichen von Austrocknung
  • bei Blut im Kot
  • bei starken Bauchschmerzen oder Koliken
  • falls dein Hund apathisch wirkt
  • bei Fieber (über 39,5°C)

Ursachen für Diarrhö beim Hund: Magen-Darm-Infekt & Co.

Die Ursachen für Durchfall bei Hunden können vielseitig sein. Häufig sind bakterielle und virale Infektionen der Auslöser – wir sprechen hier also vom Magen-Darm-Infekt beim Hund. Daneben zählt oft ungeeignetes Futter zu den Ursachen für Durchfall bei Hunden. Auch eine zu schnelle Umstellung des Futters kann vorübergehend zu Problemen mit der Verdauung führen. 

Ein sensibler Hund kann Durchfall sogar durch Stress bekommen.

Wenn du mehr zum Them Verdauung bei deinem Hund lernen möchtest, lese gerne unseren Blog zu "Verdauung bei Hunden".

Magen-Darm-Probleme beim Hund durch bakterielle & virale Infektionen

Häufig lösen Bakterien oder Viren Durchfall bei unseren Hunden aus. In diesem Falle ist ein gutes Immunsystem der beste Schutz für deinen Hund. Die körpereigenen Abwehrkräfte kämpfen täglich gegen Krankheitskeime.

Normalerweise haben Hunde ein robustes Immunsystem, das mit den täglichen Herausforderungen gut zurechtkommt. Wenn dein Hund allerdings geschwächt ist, kann er anfälliger für Durchfall werden. Auch das Schnüffeln an fremdem Hundekot ist nicht gerade vorteilhaft. Dein Hund kann sich hier mit diversen Krankheiten anstecken.

Gelblicher Durchfall beim Hund durch Giardien

So finden oft auch Parasiten den Weg in den Magen-Darm-Trakt deines Hundes, auf die er mit starkem Durchfall reagieren kann. Zu ihnen zählen die sogenannten Giardien. Diese einzelligen Parasiten befallen den Darm und lösen typischerweise einen gelblichen Durchfall beim Hund aus.

Gelber kann ebenso wie übrigens auch grüner Durchfall auch ernstere Ursachen haben, zum Beispiel Probleme mit der Galle oder Leber. Diese kann ebenso wie einen Befall mit Parasiten nur eine tierärztliche Fachkraft feststellen.

Falsches Futter & Futterumstellung als Ursache für Durchfall beim Hund

Häufig liegt die Ursache für eine gestörte Verdauung in der täglichen Fütterung unserer Hunde. Dein Hund kann zum Beispiel bei einem neuen Futter eine Unverträglichkeit oder eine Futtermittelallergie aufweisen. Futtermittelunverträglichkeiten können sich übrigens auch erst im Laufe eines Hundelebens entwickeln, was eine Futterumstellung nötig machen kann.

Genau wie du, wenn du etwas Neues aufgetischt bekommst, muss sich womöglich auch dein Hund erst an neue Futterinhalte gewöhnen. Daher ist es wichtig, dass du dir bei neuem Futter die Inhaltsstoffe sorgfältig anschaust. So kannst du sichergehen, dass dein Hund die Nahrung bekommt, die er optimal verträgt. Außerdem können Allergietests klären, ob eine Allergie oder Unverträglichkeit vorliegt.

Hilfe, mein Hund hat Durchfall! Was tun?

Hat es deinen Vierbeiner erwischt, gibt es auch ohne die Gabe von Medikamenten einige Möglichkeiten und Hausmittel, wie du ihm helfen kannst:

  1. Stets ausreichend Wasser

Wichtig ist, dass dein Hund während der Durchfallerkrankung stets mit ausreichend Wasser versorgt wird. Denn der Kot transportiert große Mengen an Flüssigkeit und damit wichtige Mineralien aus dem Körper deines Hundes.

  1. Karotten, z. B. als Morosche Karottensuppe

Eine Suppe aus pürierten Karotten und einer Prise Salz gilt für viele als Antibiotika-Ersatz. Nicht nur bei uns Menschen ergänzen Karotten die Ernährung sinnvoll, das Gleiche gilt für Hunde. Von Bedeutung ist bei Karotten vor allem deren Wirkung auf den Darm. Die Zuckermoleküle der Karotte heften sich an der Darmwand an und können es so Bakterien erschweren, sich auch dort anzuheften und zu vermehren.

  1. Schonkost

Bei Durchfall ernährst du deinen Hund am besten mit schonender Kost. Geeignet sind unter anderem weichgekochter Reis, Hüttenkäse oder Quark, Geflügel und Haferflocken.

  1. Kohletabletten

Kohletabletten findest du in jeder Tierhandlung und Apotheke. Sie helfen dabei, dem Darm Giftstoffe zu entziehen und sie auszuscheiden.

Meist verschwindet der Durchfall nach einigen Tagen wieder. Wenn sich der Durchfall deines Hundes über mehrere Tage zieht, solltest du dir im Zweifelsfall unbedingt tierärztliche Hilfe suchen!

Tipp: Pro- und Präbiotika beugen Magen-Darm-Beschwerden vor

Es gibt einige natürliche Stoffe, mit denen du das Tier unterstützen kannst. Wissenschaftliche Studien konnten zum Beispiel die positive Wirkung von Pro- und Präbiotika auf das Verdauungssystem von Hunden nachweisen[1].

  • Probiotika sind lebende Bakterien, zum Beispiel das Bacillus subtilis. Sie stimulieren das Wachstum für die Darmgesundheit förderlicher Lactobacillen und Bifidobakterien, indem sie ein anaerobes Mikroklima herstellen. Dies erschwert die Ansiedlung unerwünschter Bakterien und beugt so Durchfall vor.
  • Präbiotika sind lebende Kulturen von Laktobazillen und Enterobakterien (z. B. Inulin & Oligofruktose). Sie stärken zusätzlich die Darmbarriere, beruhigen die Schleimhaut und verbessern die Kotkonsistenz. Zudem tragen sie zur Erhaltung einer intakten Darmwand bei und sorgen so für eine positive Beeinflussung der Darmflora.

Fazit

Jeder Hund hat wohl im Laufe des Lebens einmal Durchfall. Oft sind die Ursachen harmlos, manchmal steckt aber eine ernsthafte Erkrankung hinter den Beschwerden.

Wichtig ist, dass du deinen Hund jetzt genau beobachtest. Als Hausmittel gegen Durchfall beim Hund können Schonkost und die gute alte Morosche Karottensuppe helfen. Daneben können natürliche Mittel wie Prä- und Probiotika dabei unterstützen, die Verdauung wieder ins Lot zu bringen. Vor allem bei anhaltendem Durchfall ist nicht zuletzt eine ausreichende Wasserzufuhr wichtig.

Wie bei anderen gesundheitlichen Auffälligkeiten gilt: Lieber einmal zu viel zum Tierarzt als zu wenig!

 

Quellen

[1] Carlo Pinna & Giacomo Biagi (2013). The Utilisation of Prebiotics and Synbiotics in Dogs.