Pollenallergie beim Hund

 

Ähnlich wie beim Menschen kommt es immer hĂ€ufiger vor, dass Hunde von einer Pollenallergie betroffen sind: Das Immunsystem löst beim Kontakt mit bestimmten GrĂ€sern oder Pollen eine allergische Reaktion aus. Warum ein Hund Heuschnupfen entwickelt, ist unter anderem eine Frage der Genetik. Einige Rassen sind besonders anfĂ€llig fĂŒr das Auftreten von Allergien, doch auch das Lebensumfeld des Hundes spielt dabei eine Rolle. 

Insbesondere nach dem Spaziergang können sich die unangenehmen Symptome einer GrĂ€serallergie bemerkbar machen. Welche das sind und mit welchen Maßnahmen du deinem Hund bei einer Pollenallergie helfen kannst, erfĂ€hrst du im folgenden Beitrag.

 

Auch Hunde können Heuschnupfen haben

 

Wie bei einer Futtermittelallergie dauert es manchmal lange, bis eine Pollenallergie bei Hunden entdeckt und erkannt wird. Das mag daran liegen, dass die AnfĂ€lligkeit fĂŒr Heuschnupfen bei Hunden unterschĂ€tzt wird. Doch auch Hunde können auf fliegende GrĂ€ser und Pollen mit einer Überempfindlichkeit des Immunsystems reagieren sowie Symptome wie Atemprobleme oder Hautausschlag zeigen. 

Allergien nehmen nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Hunden stetig zu – sicher auch durch die verĂ€nderten LebensumstĂ€nde. Waren unsere Vierbeiner frĂŒher viel mehr draußen auf dem Hof unterwegs und kamen mit einer großen Vielfalt an Stoffen in Kontakt, fehlt ihnen jetzt hĂ€ufig die Konfrontation mit unterschiedlichen Keimen. So nehmen Experten an, dass das Immunsystem durch die hygienischen Bedingungen nicht mehr ausreichend gefordert wird und sich daher Reizen zuwendet, die normalerweise keine Gefahr fĂŒr die Gesundheit des Körpers darstellen. Eine Allergie ist die Folge daraus. In vielen FĂ€llen hilft nur eine tierĂ€rztliche Therapie in Form einer Desensibilisierung. Auf die Details dieser Behandlung werden wir im unteren Abschnitt dieses Artikels nĂ€her eingehen.

Was sind Pollen? 

Eine allergische Reaktion auf Pollen wird auch bei Hunden als Heuschnupfen bezeichnet. Doch was sind Pollen eigentlich genau? Pollen bestehen aus einem pulverförmigen Material, das der Befruchtung und BestĂ€ubung von Pflanzen dient. Nur wenn der Wind oder Insekten diese pulverigen Bestandteile von GrĂ€sern oder BlĂŒten Pollen verbreiten, können sich die Pflanzen vermehren. 

Pollen liegen zu jeder Jahreszeit in der Luft. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Körper deines Hundes im FrĂŒhjahr oder im Sommer eine GrĂ€serallergie entwickelt. WĂ€hrend dieser Zeit bilden GrĂ€ser, Blumen und BĂ€ume die meisten Pollen. 

Hier ein Überblick zu den hĂ€ufigsten Pollenarten und wann die Pollenkonzentration besonders hoch ist:

  • Februar bis April: Hasel, Pappel, Weide, Hainbuche und Buche, Birke
  • Mai bis Juni: Kiefer, Eiche, GrĂ€ser, Roggen, Spitzwegerich
  • Juli bis September: GrĂ€ser und Spitzwegerich, Brennnessel, Beifuß, Ambrosia

Heuschnupfen bei Hunden: Welche Rassen sind betroffen?

HĂ€ufig wird die Diagnose einer GrĂ€serallergie oder Umweltallergie erst bei Hunden aufgestellt, die schon etwas Ă€lter sind. Das haben verschiedene Studien ergeben. Außerdem zeigen die Zahlen, dass das Immunsystem von weiblichen Hunden öfter allergische Reaktionen zeigt als bei mĂ€nnlichen Vierbeinern. Warum das so ist, konnte bisher noch nicht abschließend geklĂ€rt werden. 

Eine Pollenallergie kann zwar jeden Hund treffen, doch es gibt einige Hunderassen, deren Körper eine stĂ€rkere Neigung als andere fĂŒr die Entwicklung von Heuschnupfen haben. Dazu zĂ€hlen vor allem die folgenden Rassen:

  • Deutscher SchĂ€ferhund
  • Terrier
  • Mops 
  • Labrador
  • Bulldogge
  • Golden Retriever

Da ihre Atemwege verkĂŒrzt sind, haben Hunde mit kurzen, platten Nasen hĂ€ufiger Atemprobleme. Daher sind diese Rassen besonders anfĂ€llig fĂŒr allergische Immunreaktionen auf Pollen und GrĂ€ser. 

 

Die Symptome einer GrÀserallergie beim Hund

 

Wie erkennst du eine Pollenallergie bei deinem Hund? Welche Symptome des Immunsystems sind typisch fĂŒr diese Diagnose? 

Hinweise auf eine solche Allergie können trĂ€nende, gerötete Augen geben, denn die feinen Bestandteile von Pollen und GrĂ€sern reizen die empfindliche Schleimhaut der Augen. Im schlimmsten Fall fĂŒhrt dieses Symptom zu einer BindehautentzĂŒndung. Weitere verdĂ€chtige Symptome einer GrĂ€serallergie sind HautausschlĂ€ge und Quaddeln, die sich entzĂŒnden und sogar blutige Krusten bilden können. 

Auch Symptome wie stĂ€ndiges Kratzen und Knabbern an der Haut und den Pfoten sind Anzeichen fĂŒr eine Allergie gegen Pollen. Besonders nach einem Rundgang im Freien treten diese Verhaltensweisen öfter auf und dienen zur Linderung des quĂ€lenden Juckreizes. Kahle Stellen und die Bildung von Quaddeln sind nicht selten eine Folge vom Kratzen. Allergische Reaktionen weisen vor allem jene Stellen der Haut auf, die beim Spaziergang direkten Kontakt zu BlĂŒten und Pollen haben: Pfoten, Unterbauch, Gesicht, Augen und Ohren. 

Im Gegensatz zum Menschen zeigen Hunde mit Heuschnupfen seltener Symptome wie Niesen oder Schnupfen. Beschwerden der Atemwege zĂ€hlen aber zu den ĂŒblichen Symptomen. Wie bereits erwĂ€hnt, trifft dieses Symptom vermehrt Hunderassen mit kleinen, kurzen Nasen. Bei einer Pollenallergie leiden diese Hunde daher hĂ€ufig unter Atemproblemen. Die SchleimhĂ€ute der Atemwege schwellen an, da der Körper als Reaktion des Immunsystems Histamine ausschĂŒttet. Das Einatmen fĂ€llt besonders schwer, wenn dein Tier bereits mit allergieauslösenden Stoffen in BerĂŒhrung kam.

Auch Probleme mit der Verdauung wie Durchfall oder Erbrechen können Zeichen fĂŒr eine Umweltallergie sein. Ob sie durch Pollen verursacht werden oder ob andere Allergien wie eine Futtermittelallergie oder eine Allergie gegen Milben, Flöhe und andere Parasiten dahinterstecken, zeigt nur eine Diagnose beim Tierarzt.

Hast du den Verdacht, dass dein Hund Symptome einer Pollenallergie aufweist, suche auf jeden Fall eine tierÀrztliche Praxis auf. Mit einem Allergietest findet der Tierarzt heraus, ob die Beschwerden und der stÀndige Juckreiz durch eine Allergie ausgelöst werden. Es ist sogar möglich, mithilfe eines tierÀrztlichen Tests eine genaue Diagnose der Pollen zu erstellen, die bei deinem Hund eine GrÀserallergie und die damit verbundenen Symptome verursachen. 

 

Welche Hausmittel gegen eine GrÀserallergie beim Hund gibt es?

 

Wenn du mithilfe eines Allergietests beim Tierarzt herausgefunden hast, unter welcher GrĂ€serallergie dein Hund leidet, gibt es einige Hausmittel und Medikamente, die eine wirksame Möglichkeit fĂŒr eine Behandlung bieten. 

Wie bei einer Futtermittelallergie oder einer Allergie gegen Flöhe ist es wichtig, den Kontakt mit den Allergenen und damit die allergische Reaktion der Atemwege sowie der Haut zu vermeiden. Nutze dafĂŒr einen Pollenkalender, der dir verrĂ€t, in welcher Jahreszeit die Pollenkonzentration am höchsten ausfĂ€llt. SpaziergĂ€nge solltest du mit deinem Hund am besten nur frĂŒh morgens und abends ab 19 Uhr unternehmen, wenn die Pollenkonzentration gering ist. Dasselbe gilt auch fĂŒr das LĂŒften der WohnrĂ€ume. Eine gute Zeit fĂŒr den Spaziergang ist außerdem nach einem Regenschauer, da die Luft dann vom Regen „reingewaschen“ wurde.  

Reinige die Pfoten und die Haut deines Hundes nach dem Spaziergang mit einem feuchten Tuch und wechsele die eigene Kleidung. Mit dieser Behandlung gelangen möglichst wenig Pollen in die Wohnung. Leidet dein Vierbeiner durch die Pollenallergie unter trĂ€nenden und geröteten Augen leidet, verwende spezielle Augentropfe. Sie verhindern auch eine BindehautentzĂŒndung. 

Halte das Fell deines Vierbeiners möglichst kurz und wasche sein Schlafkissen öfter als gewöhnlich. Denn im Fell und in Textilien, aber auch im Spielzeug können sich viele Pollen festsetzen, die wiederum stÀndiges Niesen, HautausschlÀge und lÀstigen Juckreiz auslösen.  

Gegen die Symptome einer Pollenallergie haben sich außerdem die folgenden Hausmittel bewĂ€hrt:

Apfelessig

Reinige nach einem Spaziergang die Pfoten deines Hundes mit wasserverdĂŒnntem Apfelessig. Gib dafĂŒr die Mischung auf ein Tuch und behandle die Pfoten. Die Stoffe im Apfelessig wirken wie antibakterielle Medikamente, sollten aber nicht bei rissiger Haut und Quaddeln verwendet werden. 

Kokosöl

Auch Kokosöl punktet mit seinen antibakteriellen Eigenschaften. Die Kombination mit Fischöl als ergĂ€nzendes Nahrungsmittel wirkt gegen Juckreiz, Erbrechen und reduziert entzĂŒndliche Erkrankungen wie Hautausschlag. Kokosöl ist auch bestens als Behandlung geeignet, um eine AusschlussdiĂ€t bei einer Futtermittelallergie zu unterstĂŒtzen. 

Thymian

Eine beruhigende Wirkung bei Allergien entfaltet die Behandlung mit Thymian. Wenn du etwas klein gehackten Thymian auf die geröteten Pfoten deines Hundes gibst, stellt sich schon bald eine Besserung der Symptome ein. Dieses Hausmittel verspricht auch bei einer OhrenentzĂŒndung Linderung. Der Juckreiz verringert sich deutlich und dein Hund braucht seine Haut, seine Pfoten und Ohren nicht so hĂ€ufig zu kratzen. 

Aloe Vera

FĂŒr die Behandlung von Juckreiz eignen sich die entzĂŒndungshemmenden Stoffe von Aloe Vera. Auch fĂŒr Menschen hat sich der Einsatz dieser Heilpflanze zur Linderung der Symptome bewĂ€hrt. Am besten verwendest du Aloe Vera in Gelform und behandelst damit die gerötete Haut deines Vierbeiners. 

Professionelle Behandlungsmöglichkeiten der Pollenallergie beim Hund

Außer mit den altbewĂ€hrten Hausmitteln und einer sorgfĂ€ltigen Vermeidungsstrategie lĂ€sst sich eine Pollenallergie bei Hunden auch mit Medikamenten behandeln, die der Tierarzt verschreibt. 

Leidet dein Hund trotz der oben genannten Maßnahmen stark unter den allergischen Symptomen, bietet sich als zusĂ€tzliche Therapie eine sogenannte Hyposensibilisierung an. Sie wird auch Immuntherapie oder Desensibilisierung genannt und vom Tierarzt durchgefĂŒhrt. Die Behandlung erfolgt ambulant und ist fĂŒr jeden Hund personalisiert, je nach auslösendem Allergen. 

Bei dieser Therapie injiziert der Tierarzt kleine Mengen der Allergene in regelmĂ€ĂŸigen AbstĂ€nden in den Körper des Tieres. Die Dosis wird im Laufe der Behandlung vorsichtig gesteigert, sodass sich das Immunsystem langsam an das Allergen gewöhnen kann. Und genau darum geht es bei dieser Art der Therapie: Die allergische Immunreaktion schwĂ€cht nach und nach ab, bis dein Hund im besten Fall eine ImmunitĂ€t gegen die allergieauslösenden Pollen entwickelt. Das kann einige Jahre in Anspruch nehmen. Doch eine Hyposensibilisierung verspricht in den meisten FĂ€llen gute Erfolgsaussichten. Am Ende bewegt sich dein Hund wieder beschwerdefrei und nach Herzenslust im Freien – auch fĂŒr dich als Hundebesitzer eine Wohltat!